Früher wurden selbst die Frauenrollen in der Oper von Männern gespielt, da es den Frauen nicht erlaubt war, an dieser Kunstform mitzuwirken. Damit dem Zuschauer aber sofort bewusst ist, ob die Person auf der Bühne eine Frau oder einen Mann representiert gibt es ein paar Erkennungsmerkmale.
Der Mann:
Er hat eine kahle Stirn und bewegt sich mit großen Schritten. Je weiträumiger seine Schritte und je größer seine Füße sind, desto mehr Macht und Einfluss representiert er. Seine Gewänder können auch sehr schön und auffällig geschmückt sein. Er spricht und singt mit normaler Tonlage. (Das gilt dann heutzutage auch für die weiblichen Künstler, die einen Mann spielen)
Die Frau:
Sie hat 7 Haarsträhnen auf der Stirn und ist in ihren Bewegungen sehr vorsichtig und erhaben. Der Frauencharakter macht nur sehr kleine Schrittte. Den Frauen wurde in China früher die Füße verbunden, sodass sie nicht mehr weiterwachsen. Als sehr kleiner Fuß gilt als schön und erhaben. Dadurch konnten die Frauen sich aber kaum bewegen, was durchaus gewollt war, da sie somit den Hof nicht verlassen und ihrem Mann keine Schande bringen konnten. Aus diesem Grund sieht man viele Frauen auf alten Zeichnungen, die in Sänften durch die Gegen getragen wurden. Das lag nicht daran, dass sie zu faul waren zu laufen, sondern es kaum noch konnten. Aber zurück zur Oper. Der Frauencharakter singt und spricht eine gesamte Oktave höher als der Männercharakter und ist daher relativ leicht zu erkennen.
Nebenbei die Ponpons symbolisieren Reichtum und die roten sollen besonders gut sein :-)
Dann gibt es noch den Clown:
Er ist für die Belustigung des Publikums zuständig und wird auch Chou oder "partly painted face" genannt. Denn im Gegensatz zu den anderen Charakteren ist immer nur ein Teil seines Gesichtes geschmickt. Meist ist dieser geschminckte Teil in der Form eines Rechtecks.
Und zu guter Letzt: "the painted face"
Dieser Charakter kann je nach Gesichtsbemalung unterschiedliche Charaktere einnehmen. Ein weißes Gesicht würde zum Beispiel bedeuten, dass er ein Feind ist. Denn weiß ist in China die Farbe des Todes. So wirklich gemein und feindlich sieht er jetzt auf dem Bild nicht aus, aber ich kann ja auch nur wieder geben, was mir erklärt wurde. :-) (Und er hat viele rote Ponpons, also ist es höchstwahrscheinlich ein reicher Feind :D )
Weiterhin interessant sind die Fahnen auf dem Rücken.
Früher hatte jeder Kriegsherr sein eigenes Wappen und hat dieses auf diesen Fahnen auf seinem Rücken getragen.
Und zum Schluss können wir auch all unser Gelerntes als Zuschauer einer kleiner Vorführung anwenden. :-)
Der Cantonese Opera Day, erklärt aber nicht nur netterweise Ausländern, was es mit dieser Kunstform auf sich hat, sondern gibt auch die Möglichkeit zum Fotoshooting mit den Stars. Besonders hinreißend fand ich die recht lange Schlange älterer Frauen, die für ein Autogramm mit ihrem Lieblingsopernstar anstanden. :-)
Wie sie sich freuen :-) |
Paint your Cantonese Opera Day Impressions |
HKG - I love this city :D |
Cantonese Opera Day am TST Pier |